Colorful Minds: Interview mit Verena Ambros & Lena Gotzler

Beitrag vom 05.04.2024

In der Politik nichts Neues, im Management deutscher Unternehmen immer noch eine Seltenheit und bei msg for banking seit über einem Jahr gelebte Realität: das Führungsduo. Doch wie sieht es konkret aus, wenn sich zwei Kolleginnen eine Führungsposition teilen? Wie treffen sie ihre Entscheidungen? Wie teilen sie ihr Aufgabengebiet auf? Wie reagieren die Teammitglieder? Eigentlich ganz einfach: Eine Abteilung mit zwei Abteilungsleiterinnen. Verena Ambros und Lena Gotzler leiten seit Anfang 2023 bei msg for banking gemeinsam ein Team im Geschäftsbereich IT Consulting Sparkassenfinanzgruppe.

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Hallo Verena, hallo Lena. Bitte beschreibt kurz, wie wir uns euer Jobsharing genau vorstellen können.

Lena Gotzler: Eigentlich ganz einfach: Wir leiten eine Abteilung zu zweit. Oder anders gesagt: Eine Abteilung mit zwei Abteilungsleiterinnen.

Verena Ambros: Ganz wichtig dabei ist, dass jede von uns beiden Abteilungsleiterinnen im gleichen Maße entscheidungsberechtigt ist.

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Lena Gotzler (links) und Verena Ambros (rechts) leiten gemeinsam eine Abteilung bei msg for banking.

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Hallo Verena, hallo Lena. Bitte beschreibt kurz, wie wir uns euer Jobsharing genau vorstellen können.

Lena Gotzler: Eigentlich ganz einfach: Wir leiten eine Abteilung zu zweit. Oder anders gesagt: Eine Abteilung mit zwei Abteilungsleiterinnen.

Verena Ambros: Ganz wichtig dabei ist, dass jede von uns beiden Abteilungsleiterinnen im gleichen Maße entscheidungsberechtigt ist.

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Was war der Auslöser beziehungsweise was ist der Hintergrund dafür, dass ihr euch diese Stelle teilt?

Verena: Da kamen mehrere Faktoren zusammen. Zum einen hatte ich den Wunsch geäußert, in Teilzeit arbeiten zu können, um mich auch noch anderen Projekten widmen zu können. Außerdem gab es im Geschäftsbereich organisatorische Veränderungen, die diese Neuaufstellung auch positiv beeinflusst haben. Am wichtigsten aber: Lena war (und ist natürlich auch immer noch) eine sehr engagierte Kollegin mit viel Potential der wir somit eine Perspektive bieten konnten.

Lena: Dazu kommt natürlich auch, dass wir beide schon seit Langem vertrauensvoll zusammenarbeiten und einfach ein gut eingespieltes Team sind.

 

 

Was war der Auslöser beziehungsweise was ist der Hintergrund dafür, dass ihr euch diese Stelle teilt?

Verena: Da kamen mehrere Faktoren zusammen. Zum einen hatte ich den Wunsch geäußert, in Teilzeit arbeiten zu können, um mich auch noch anderen Projekten widmen zu können. Außerdem gab es im Geschäftsbereich organisatorische Veränderungen, die diese Neuaufstellung auch positiv beeinflusst haben. Am wichtigsten aber: Lena war (und ist natürlich auch immer noch) eine sehr engagierte Kollegin mit viel Potential der wir somit eine Perspektive bieten konnten.

Lena: Dazu kommt natürlich auch, dass wir beide schon seit Langem vertrauensvoll zusammenarbeiten und einfach ein gut eingespieltes Team sind.

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Und welche Vorteile bietet euch das Jobsharing?

Verena: Das Modell bietet uns eine ganze Reihe von Vorteilen. Für mich natürlich erstmal den Vorteil, dass ich die Führungsrolle auch in Teilzeit ausüben kann. Die Tatsache, dass wir eine Führungsposition im Jobsharing besetzen, eröffnet auch anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Chance auf flexiblere Arbeitsmodelle und alternative Karrierewege, die besser auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Und das wiederum führt zu einer höheren Zufriedenheit bei uns Beschäftigten und trägt natürlich auch zur Mitarbeiterbindung bei.

Lena: Für mich ist auch das gegenseitige Mentoring ein wichtiger Pluspunkt. Verena hat ja schon etwas länger Führungserfahrung und kann mir viel wertvollen Input und auch Feedback geben. So musste ich in meiner neuen Rolle als Führungskraft nicht direkt ins kalte Wasser springen.

Verena: Außerdem bietet uns das Teilen der Verantwortung die Möglichkeit, dass wir beide unsere Stärken optimal einsetzen können. Dadurch können wir unsere Aufgaben viel besser erledigen und sind vielleicht sogar auch ein Stück weit zufriedener. Und davon profitiert schlussendlich auch unser Team und die Kunden und somit auch das ganze Unternehmen.

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Was ist eurer Meinung nach die wichtigste Basis für ein erfolgreiches Jobsharing?

Lena: Gegenseitiges Vertrauen – ohne das würde es nicht funktionieren.

Verena: Ich gebe Lena zu 100 Prozent recht. Vertrauen ist die Basis, die uns ein partnerschaftliches Zusammenarbeiten ohne Konkurrenzdenken ermöglicht.

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Ganz unabhängig von der Aufteilung gilt, dass wir beide für ALLE Themen entscheidungsberechtigt sind.

Verena Ambros
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Bringt das Jobsharing auch Herausforderungen mit sich?

Lena: Klar, Herausforderungen gibt es hier auch und das ist auch wichtig, denn nur so können wir lernen und uns weiterentwickeln. Ganz am Anfang war es wichtig, sicherzustellen, dass wir immer beide up to date sind, ohne alles doppelt zu machen. Dafür mussten wir erstmal ein Gleichgewicht zwischen einem Zuviel und einem Zuwenig an Abstimmung finden. Das hat schon ein bisschen Zeit und Geduld und natürlich viel Kommunikation von uns beiden erfordert und das ist sicher auch ein Punkt, den wir ständig im Blick behalten müssen.

Verena: Außerdem ist natürlich ganz wichtig, dass wir beide die Entscheidungen der jeweils anderen mittragen. Lena und ich kennen uns schon sehr lange und daher auch recht gut. Wir vertreten beide ähnliche Werte und Einstellungen und können uns gegenseitig ganz gut einschätzen. Und trotzdem kann es immer wieder mal Momente geben, in denen wir unterschiedlicher Meinung sind. Wir beide haben dabei die „Abmachung“ uns in solchen Situationen nicht persönlich angegriffen zu fühlen und meist im Nachgang nochmal konstruktiv unsere Standpunkte beleuchten!

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Das bringt mich zur nächsten Frage: Wie koordiniert ihr ein und dieselbe Stelle? Wie habt ihr euer Aufgabengebiet untereinander aufgeteilt?

Verena: Ganz unabhängig von der Aufteilung gilt, dass wir beide für ALLE Themen entscheidungsberechtigt sind. Deswegen sprechen wir meist gar nicht von einer Aufteilung, sondern von Schwerpunkten. Und da haben wir einen stärkenorientierten Ansatz verfolgt. Das heißt, wir haben unsere Kernkompetenzen nach unseren individuellen Stärken aufgeteilt. Deshalb ist Lena in unserem Team für die kundenorientierten Themen verantwortlich …

Lena: … und Verena für die mitarbeiterorientierten Themen. Das funktioniert für uns super und die Teammitglieder wissen durch diese Definition der Verantwortlichkeiten auch immer, an wen sie sich mit welcher Frage wenden sollen, wenn wir beide da sind.

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Apropos Teammitglieder: Gab oder gibt es Vorbehalte im Team oder bei euren Vorgesetzten gegen euch als Führungsduo?

Verena: Natürlich gab es da am Anfang Menschen, die das ganze Konzept etwas skeptisch betrachtet haben, aber das ist auch normal, denn Ängste gibt es bei Veränderungen immer. Insgesamt standen alle Beteiligten dem Modell aber sehr positiv gegenüber, das haben nicht nur persönliche Gespräche, sondern auch Umfragewerte bestätigt. Wir sind uns sicher, dass unsere ehrliche und transparente Kommunikation zu diesem Thema hier sehr wichtig und erfolgsentscheiden war.

Lena: Lustigerweise haben sich die Reaktionen auch nach Geschlechtern unterschieden. In unserem konkreten Fall war es vor allem den Männern ganz wichtig zu wissen, wie genau die Aufteilung unserer Führungsrolle funktioniert. Da kamen schon einige Rückfragen. Die Frauen hingegen haben sich mehrheitlich einfach gefreut, dass eine solche Rollenteilung möglich ist und darauf vertraut, dass wir das auch schaffen.

Verena: Und wir mussten natürlich auch unsere Vorgesetzten abholen und überzeugen. Jobsharing bringt natürlich Veränderungen in alle Richtungen mit sich, gerade wenn man auf Kommunikationswege, die gegenseitige Koordination oder die Erreichbarkeit schaut. Auch wenn es hier am Anfang viele Fragen und vielleicht sogar ein paar Irritationen gab, haben wir auch hier sehr viel positives Feedback bekommen. Durch unsere gegenseitige Abstimmung brauchen wir in einigen Themen das Feedback unserer Führungskräfte gar nicht, bei anderen Themen oder Fragestellungen haben wir dann schon einen höheren Reifegrad – was unseren Führungskräften natürlich Zeit spart!

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Es ist wahnsinnig bereichernd, in manchen Themen eine zusätzliche Perspektive zu haben.

Lena Gotzler
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Das erste Jahr im Tandem ist nun um, was ist euer Fazit?

Lena: Der Mehrwert des Modells ist für alle spürbar! Gerade die zusätzliche Perspektive und zwei weitere Augen sind in vielen Situationen Gold wert. Herausforderungen gibt es vor allem systemseitig – viele Systeme können das Modell noch nicht adäquat abbilden, was schon auch mal Mehraufwand bedeuten kann.

Verena: Für mich ist das Fazit auch durchwegs positiv! Es motiviert uns sehr gemeinsam Verantwortung zu übernehmen und an verschiedenen Themen zu arbeiten! Klare Kommunikation ist wahnsinnig wichtig, das merken wir nochmal verstärkt! Auch sind wir der Meinung, dass die Aufteilung in Schwerpunkte für uns der richtige Weg war.

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