Letzte Woche hat uns Stefan Walter einen spannenden und detaillierten Einblick in seine Arbeit als Mentor während des Hackathons #WirVsVirus gegeben. Heute lässt uns Tanja Pfaffel die Sicht einer Projektteilnehmerin einnehmen. Wie hat sie den Hackathon erlebt und was war ihre Aufgabe? Am Ende folgt dann noch ein gemeinsames Fazit von uns zu dem Hackathon-Wochenende im März. Viel Spaß!
Meine Highlights als Projektteilnehmerin (Tanja)
Ich habe als Projektteilnehmerin an einem der knapp 1.500 Projekte des Hackathons mitgearbeitet. Dass ich mich angemeldet habe, war eher eine spontane Entscheidung. Dass das Wochenende so intensiv werden würde, hätte ich nicht gedacht.
Ich habe an einem Projekt zur Fake-News-Erkennung mitgewirkt. Zu dem Zeitpunkt waren einige Falschinformationen zu Corona im Netz zu finden, wie zum Beispiel „Viel Alkohol trinken tötet die Corona-Viren im Körper“. Solche Aussagen stimmen natürlich hinten und vorne nicht, und trotzdem stiften diese Behauptungen viel Verwirrung und Unsicherheit. Unsere Idee war es, eine Website zu entwickeln, auf der man Texte oder Links zu Texten mithilfe von KI auf ihre Glaubwürdigkeit hin checken kann. Zusätzlich wollten wir weitere vertrauenswürdige Quellen anzeigen, die mit dem Inhalt des Ausgangstextes übereinstimmen, beziehungsweise weitere Informationen liefern.
Die Teamfindungsphase war stressig und unübersichtlich. Bei 42.000 Anmeldungen ist das auch kein Wunder. Unser Team bestand am Ende aus 15 Teilnehmern aus den unterschiedlichsten Bereichen: Designer, Produktmanager, Software Entwickler und Architekten, Computerlinguisten und Data Scientisten. Alle kamen aus den unterschiedlichsten Ecken Deutschlands, wir kommunizierten über Slack und Zoom. Wir kannten uns gerade mal einen Tag, und trotzdem war die Zusammenarbeit geprägt von Motivation und Teamspirit.
Ich selbst arbeitete als Data Scientist mit zwei Teamkollegen an dem KI-Modell, das Falschaussagen von vertrauenswürdigen Texten unterscheiden sollte. Dabei unterstützte uns auch ein Mentor, der Experte auf dem Feld der Sprachverarbeitung war. Am Ende hatten wir zwei verschiedene Modelle zur Fake-News-Erkennung trainiert, sowie einen Algorithmus, der semantisch ähnliche Texte aus vertrauenswürdigen Quellen vorschlägt.
Natürlich haben wir es am Ende nicht geschafft, eine perfekte Applikation zu bauen. Wir haben es nicht mehr geschafft, das besser performende KI-Modell einzubauen, und die Website war in den Tests immer noch instabil. Trotzdem haben wir innerhalb von zwei (langen) Tagen eine professionell designte und funktionierende KI-basierte Website entwickelt, und das in einem neu zusammengestellten, remote-agierendem Team.
Das Wochenende war intensiv, und am Montag musste ich erst mal viel Schlaf nachholen. Trotzdem habe ich an diesen zwei Tagen wahrscheinlich mehr gelernt als sonst in einem Monat - nicht nur über sprachbasierte KI-Modelle, sondern auch über Teamwork. Man konnte richtig spüren, dass alle Teilnehmer etwas bewegen, etwas verbessern wollten. Es wurde nicht über Schwierigkeiten oder Verbindungsprobleme gemeckert, sondern Probleme wurden angegangen und gelöst. Das ist genau was wir brauchen, um eine Krise als Gesellschaft zu meistern.
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Viele Grüße
Tanja
Zusammenfassung & Ausblick
Generell waren wir trotz der sehr hohen Teilnehmerzahl beeindruckt von der Organisation und der Geschwindigkeit, wie dieser Hackathon aufgesetzt wurde. Alle Teilnehmer “opferten” ihre Freizeit, um selbst einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Eine solche Art von Solidarität und Motivation haben wir sonst selten erleben dürfen.
Im Gegenzug profitieren wir stark von dem Feedback und den Ideen der Teilnehmer, um sie mit in unsere eigenen Projekte einfließen zu lassen. Zum Beispiel hat unser Feedback aus der Teilnahme bei der Planung und Umsetzung des ersten remote durchgeführten msg-Hackathon geholfen.
Wir sind uns sicher, dass dies nicht der letzte Hackathon war an dem wir uns beteiligen (siehe #cocreate2020) und freuen uns, dass msg über das Solution Enabler-Programm weiterhin #WirVsVirus unterstützt.
Links zu den Projekten
An folgenden Projekten haben wir als Projektteilnehmer/-in gearbeitet:
Tanja: KI-basiertes Erkennen von Fake News
Dennis: Unterstützung lokaler Unternehmen zur Gewinnung von Arbeitskräften
Luca: Entwicklung eines Open-Self-Checks
Darüber hinaus unterstützten Jens und Stefan als Mentoren. Was genau ein Mentor während des Hackathons zu tun hatte, erfährst Du in Teil 1 des #WirvsVirus Karriereblogbeitrags: