Nachdem ich alle meine Prüfungen erfolgreich abgelegt habe, stand ich vor der großen Frage: Wie und wo schreibe ich nun meine Bachelorarbeit? Für mich war klar: Ich möchte sie auf jeden Fall in einem Unternehmen schreiben, denn der Bezug zur Praxis und das Arbeiten im Team sind mir immer wichtig gewesen.
Wenn man Medien- und Kommunikationsinformatik studiert, bekommt man im Laufe des Studiums einen Überblick über alle möglichen Fachbereiche der IT: von Programmiersprachen wie Java, C++ und Python über Datenbanken bis zum Webdesign ist wirklich alles dabei. Man lernt über Cloud-Computing, Software Engineering und Human-Centered Computing. „Toll“, dachte ich, „Ich kann also irgendwie alles machen und habe jetzt die Qual der Wahl.“ Ich habe angefangen, Emails an meine Professoren zu schreiben, in denen ich sie um Rat gebeten und meine Interessen, die irgendwo zwischen Web-Development und Mensch-Maschine-Interaktion lagen, beschrieben habe. Zwei dieser Professoren haben mir unabhängig voneinander msg empfohlen. Einer von ihnen meinte, dass er dort gerade sein Forschungssemester macht und ich ihm doch einfach meine Bewerbungsunterlagen schicken sollte. Ehe ich mich versah, leitete er diese an seine Kollegin bei msg weiter und schon hatte ich die Zusage für ein Bewerbungsgespräch. Trotzdem habe ich mich auch bei anderen Unternehmen beworben, da ich nicht direkt „das Erstbeste“ nehmen wollte. Am Ende verlief das Bewerbungsgespräch bei msg und auch der weitere Kontakt aber so gut, dass ich mich dazu entschieden habe, meine Bachelorarbeit dort zu schreiben. Vor allem die vielen Möglichkeiten und die Projekte, die mir im Unternehmen vorgestellt wurden, haben mich überzeugt.
Nachdem meine Entscheidung gefallen war, musste das Thema ausgearbeitet werden. Das Einzige, was ich wusste, war, dass es um irgendwas mit Usability ging. Ich sollte herausfinden, wie man die Benutzeroberfläche eines Altsystems verbessern könnte. Nach vielen Gesprächen mit meinen Betreuern bei msg und meinen Professoren stand das Thema letztendlich fest: „Untersuchung von Methoden der Usability Evaluation zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit eines bestehenden Altsystems“; also eine ausführliche Analyse mit anschließender Handlungsempfehlung. Ich hatte viel zu tun. Für die Analyse musste ich Methoden und Testverfahren vorbereiten, um die Probleme, die bei der Bedienung des Systems auftreten, zu identifizieren. Dabei habe ich viel Unterstützung von msg-Seite bekommen: Ich führte Usability-Tests durch, interviewte den Support und wertete ein Five-Star-Rating aus. Die Ergebnisse meiner Untersuchungen waren eindeutig: Die Verbesserung der Usability war an vielen Stellen dringend erforderlich und ich wusste, dass ich mit meiner Arbeit etwas verändern kann!
Bei msg und im Projektteam war ich während meiner Zeit immer willkommen und meine Kollegen haben sich bei Fragen immer sehr viel Zeit für mich genommen. Ich hatte die Möglichkeit, mich ins Team zu integrieren und gleichzeitig konnte ich unabhängig meine Aufgaben erledigen. Da ich zu Hause einen Berg voller Bücher für die Literaturrecherche hatte, kam es oft vor, dass ich von dort aus arbeitete. Das war gar kein Problem. Ich war also flexibel und setzte mir zur eigenen Motivation immer wieder Termine, an denen ich etwas im Team vorstellen wollte. Meine Arbeit und meine Präsentationen kamen gut an, sodass ich sogar die Chance hatte, dem ganzen Team zu erklären, was eigentlich „Irgendwas mit Usability“ genau ist. Meine Betreuer nahmen sich viel Zeit, meine Erstfassung Korrektur zu lesen und gaben mir hilfreiches Feedback. Ich habe durch das große Projektteam quasi eine „Rundumbetreuung“ genossen und erhielt verschiedene Meinungen und Anregungen zu meiner Arbeit.
Doch auch bei einer Bachelorarbeit ist es immer noch so, dass man in den letzten Wochen unglaublichen Stress hat. Obwohl man sich vorher fest vorgenommen hat, dieses Mal früher fertig zu werden. So war ich über Weihnachten und Neujahr damit beschäftigt, immer mehr Seiten meiner Thesis zu füllen. Als ich sie letztendlich in den Druck gab, schickte ich eine E-Mail an das ganze Team mit dem Satz: „Mission accomplished!“ im Betreff. Alle freuten sich und antworteten mit Glückwünschen. Am Tag nach der offiziellen Abgabe brachte ich Muffins mit und wir haben zusammen Kaffee getrunken und uns über meine Arbeit unterhalten. Die Stimmung und das Feedback waren sehr positiv, sodass ich bezüglich der Beurteilung meiner Professoren sehr zuversichtlich bin. Derzeit arbeite ich weiterhin als Werkstudentin bei msg und mache quasi dort weiter, wo ich mit meiner Thesis aufgehört habe. Also irgendwas mit Usability eben.
Viele Grüße,
Selina