Hast auch Du schon einmal all Deine Kraft & Motivation aufbringen müssen, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen und warst am Ende nur froh, wenn es vorbei war? Sicher wärst Du hierfür über eine Lösung froh, die Dir dabei hilft, Deine Motivation hochzuhalten und ein Ziel konsequent zu erreichen. In der Arbeitswelt erfreut sich in solchen Fällen die Gamification-Methode zunehmender Beliebtheit. IT-Consultant Johannes erklärt Dir, wie Gamification funktioniert, wann man es sinnvoll anwenden kann und warum ein richtiges Belohnungssystem so entscheidend für den Erfolg ist.
Inhaltsverzeichnis
- Begriffsklärung von Gamification
- Gamification im Arbeitsalltag bei msg
- Erfolgsfaktor Belohnungssystem
- Einsatzgebiete von Gamification in der Arbeitswelt
Wie geht Gamification in der Arbeitswelt & wer sollte es nutzen?
Vermutlich kennst auch Du diese Aufgabe, bei der du deine gesamte Motivation aufbringen musst, um diese zu bearbeiten und froh bist, sobald Du damit fertig bist.
Bei msg und im Rahmen meines Studiums habe ich gelernt, wie man Gamification nutzen kann, um zum Beispiel aus einer solchen, sehr trockenen Aufgabe einen spaßigen Wettkampf zu gestalten.
Was versteht man unter Gamification?
Gamification bezeichnet eigentlich nur das Einbetten von bestimmten spielerischen Elementen in spielfremde Systeme. Als erstes kommen Vielen Trophäen oder Erfolge in den Sinn, die zum Beispiel bei Computerspielen für heroische Taten, wie dem tapferen Kampf in einer aussichtslosen Schlacht vergeben werden.
Wichtig dabei ist, dass man ein sehr schnelles, positives Feedback bekommt, das der eigenen Moral einen Schub verleiht. Dies soll helfen, die Motivation hoch zu halten und eher langweilige Aufgaben spannender zu gestalten. Das Ganze ist kein neues System, aber eines, das gerade in den letzten Jahren immer weiter vertieft wurde. Zum Beispiel verwenden Fremdsprachen-Lernplattformen Fortschritts- und Punktesysteme, um die Motivation, eine Sprache zu lernen, möglichst hoch zu halten.
Wenn du – wie ich – gerne auch mal den eigenen Computer für Spiele nutzt, kennst du vermutlich das euphorische Gefühl, wenn man wieder das nächste Level geschafft hat.
"Games are the only force in the known universe that can get people to take actions which are against their self-interest, in a predictable way, without the use of force.”
Gabe Zichermann
Ein sehr schönes Zitat zu diesem Thema stammt von Gabe Zichermann. In Spielen verbringen Menschen zum Teil Stunden mit Dingen, die keine positiven Effekte haben oder sogar Nachteile bringen, um letztendlich ein neues Level oder Prestige zu erreichen. Dieses Prinzip auf die echte Welt zu übertragen ist der Kerngedanke der Gamification.
Viele fragen sich, was Gamification genau ausmacht
und wie es im Arbeitsalltag helfen kann.
So bin Gamification schon im Arbeitsalltag begegnet
In der Arbeit wurde ich bereits öfter mit dem Thema konfrontiert. Zum Beispiel hat mein Projektleiter uns beim Testen eines Releases für jeden gefundenen Fehler Ü-Eier in Aussicht gestellt. Aber Gamification ist keine Garantie für Motivation. Wenn mein Projektleiter stattdessen nur demjenigen, der die meisten Fehler findet, X Ü-Eier versprochen hätte, wäre das Ganze kontraproduktiv gewesen. Gamification soll also Spaß an einer Aufgabe generieren, darf aber auf keinen Fall zu sehr den Wettkampf fördern.
Den Vergleich zu anderen zieht man zwar automatisch, wenn man als „Zweitplatzierter“ jedoch gar nichts bekommt, schwindet spätestens nach einem zweiten erfolglosen Versuch die zuvor gewonnene Motivation nach und nach.
Deshalb ist ein richtiges Belohnungssystem so wichtig
In der Wirtschaft gab es schon Fehlversuche im Bereich der Gamification, aus denen wir lernen können. So hat beispielsweise eine Fluggesellschaft im Jahr 2012 in Zusammenarbeit mit einem app- und standortbasierten Empfehlungsdienst versucht, die Nutzer je nach Häufigkeit der Nutzung mit „Badges“ auszuzeichnen. Vielleicht lag es am Jahr der Veröffentlichung, in dem die Akzeptanz für die Nutzung von Apps noch nicht so hoch wie heute war, dass das Projekt scheiterte. In jedem Fall aber stellte sich als Fehler heraus, dass es keinen wirklichen „Reward“ abgesehen vom Prestige gab.
Wenn man also als Unternehmen Gamification einsetzen möchte, um Nutzer zu begeistern, muss man sich damit abfinden, etwas dafür herzugeben. Dies kann zum Beispiel ein Rabatt oder in dem oben genannten Beispiel ein Getränk an Board nach der zehnten Nutzung sein.
Wo man Gamification sinnvoll einsetzen kann
Sehr interessant finde ich, wie wandelbar das gesamte Thema Gamification ist. Beim Lernen kannst du dir Fortschrittsmarken setzen und diese abhaken, sobald du sie erreichst. Bei Sport-Apps kann man Bestzeiten vergleichen und neue Stufen erreichen. Städte verwenden „Rewards“ um Pendler zu ermutigen, verkehrsschwache Zeiten zu nutzen und auch in vielen weiteren Bereichen gibt es die unterschiedlichsten Anwendungsbeispiele.
Wie kann ich aber nun Gamification für mich selbst nutzen oder als Methode in meinem Team einbringen?
Da es wie so oft nicht den einen richtigen Weg gibt und man sehr viele verschiedene Möglichkeiten hat, kann man der Fantasie dabei freien Lauf lassen. Das Thema ist mittlerweile aber auch so breit diskutiert worden, dass Du im Internet sehr viele interessante Ansätze findest, die Du für deinen Arbeitskontext nutzen kannst. Dabei ist es egal, ob Du für Dich privat zum Lernen, für Dein Team in der Arbeit oder für die Nutzer Deiner App auf der Suche bist. Wichtig ist, dass Deine Idee als Reward-System funktioniert und dass niemand dabei benachteiligt wird, denn sonst werden sehr schnell Probleme auftreten.
Gamification ist eine von vielen hilfreichen Projektmanagement-Methoden, die Du Dir aneignen kannst!
Bei msg kannst Du als MINT-Studierender drei Methoden in jeweils eintägigen, kostenlosen Workshops kennenlernen. Zertifizierte Trainer nehmen Dich mit in die Welt agiler Vorgehensmodelle wie Scrum und Kanban oder geben Dir im Kreativitätstraining Design Thinking hilfreiche Brainstorming-Techniken an die Hand. Neugierig geworden? Hier geht es zu den nächsten Terminen: