Colorful Minds: Interview mit Lisa Westerdick
Beitrag vom 03.05.2024
"Unternehmen, die Diversity nicht fest in ihren Werten und Zielen verankert haben, werden zunehmend nicht mehr wettbewerbsfähig sein", meint unsere Kollegin Lisa Westerdick. Doch warum ist das so? Können New-Work-Konzepte für mehr Gleichberechtigung in Unternehmen sorgen? Und wie erlebt die SAP-Application-Beraterin die Herausforderungen als Frau im täglichen Projektmanagement-Business? Das und noch mehr erklärt sie im Interview.
Warum ist Diversity wichtig für die Arbeitswelt?
Lisa Westerdick: Wenn wir lernen, verschiedene Perspektiven in den Arbeitskontext zu integrieren, wird die Qualität der Ergebnisse steigen. Die Lösungsansätze werden umfassender sein, da mehr Ansätze und Anwendungsfälle berücksichtigt werden können. Viele Wege führen nach Rom...
Moment mal, warum muss es ausgerechnet Rom sein? Unterschiedliche Sichtweisen fördern die Kreativität und das steigert unsere Innovationskraft. Unser Arbeitsplatz, der Ort, an dem wir einen großen Teil unseres Lebens verbringen, ist ein Querschnitt durch die Gesellschaft. Wenn wir Inklusion und Diversität leben wollen, ist es unumgänglich, dies auch in unserem beruflichen Umfeld umzusetzen.
Warum ist Diversity wichtig für die Arbeitswelt?
Lisa Westerdick: Wenn wir lernen, verschiedene Perspektiven in den Arbeitskontext zu integrieren, wird die Qualität der Ergebnisse steigen. Die Lösungsansätze werden umfassender sein, da mehr Ansätze und Anwendungsfälle berücksichtigt werden können. Viele Wege führen nach Rom...
Moment mal, warum muss es ausgerechnet Rom sein? Unterschiedliche Sichtweisen fördern die Kreativität und das steigert unsere Innovationskraft. Unser Arbeitsplatz, der Ort, an dem wir einen großen Teil unseres Lebens verbringen, ist ein Querschnitt durch die Gesellschaft. Wenn wir Inklusion und Diversität leben wollen, ist es unumgänglich, dies auch in unserem beruflichen Umfeld umzusetzen.
... sehen mit Diversity konkrekte Vorteile für ihr Unternehmen/ihre Institution verbunden.
... konnten im beruflichen Umfeld schon soziale Benachteiligung beobachten.
... erwarten, dass Diversity als Ansatz in der strategischen Führung von Organisationen künftig an Relevanz gewinnt.
Was antwortest du Skeptikern, die Diversity nicht für wichtig erachten?
Lisa: Unternehmen, die Diversity nicht fest in ihren Werten und Zielen verankert haben, werden zunehmend nicht mehr wettbewerbsfähig sein. In einer Zeit, in der die Globalisierung unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem bestimmt, können wir nicht mehr in den Schubladen eines vergangenen Jahrhunderts denken. Isoliertes Denken und Handeln wird auf Dauer nicht erfolgreich sein. Neben den wirtschaftlichen Faktoren versuche ich den unsicheren Skeptikern immer fragend zu begegnen. Oft sind es Ängste oder Fehlinformationen, die zu einer ablehnenden Haltung führen. Viele dieser Ängste sind aber oft unbegründet und können in einem offenen und aufklärenden Gespräch abgebaut werden.
Was antwortest du Skeptikern, die Diversity nicht für wichtig erachten?
Lisa: Unternehmen, die Diversity nicht fest in ihren Werten und Zielen verankert haben, werden zunehmend nicht mehr wettbewerbsfähig sein. In einer Zeit, in der die Globalisierung unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem bestimmt, können wir nicht mehr in den Schubladen eines vergangenen Jahrhunderts denken. Isoliertes Denken und Handeln wird auf Dauer nicht erfolgreich sein. Neben den wirtschaftlichen Faktoren versuche ich den unsicheren Skeptikern immer fragend zu begegnen. Oft sind es Ängste oder Fehlinformationen, die zu einer ablehnenden Haltung führen. Viele dieser Ängste sind aber oft unbegründet und können in einem offenen und aufklärenden Gespräch abgebaut werden.
Im Kontext Diversity: Welche Herausforderungen siehst du für msg?
Lisa: Die IT-Branche ist nach wie vor sehr männerdominiert. Gerade hier muss Aufklärungsarbeit von innen geleistet werden, um sich vielfältiger aufzustellen und ein noch toleranteres Arbeitsumfeld zu schaffen. Explizite Frauenförderung ist gut, aber nur ein Anfang. Wenn wir von Diversity sprechen, müssen wir facettenreicher denken und den Begriff für uns alle klar definieren. Wir meinen alle Geschlechter, alle sexuellen Orientierungen, alle Hautfarben, alle Herkünfte, alle Religionen, alle Altersgruppen. Wenn wir von Diskriminierung sprechen, dann meinen wir auch die alltäglichen „Stammtischparolen“ oder den sogenannten „Locker-Room-Talk“, der unangenehme Situationen schafft oder Vorurteile reproduziert. Wir als msg haben durch unsere großartigen Kolleginnen und Kollegen, die interkulturelle Group und unsere Haltung für Diversität und gegen Sexismus, Rassismus oder Queer-Feindlichkeit ein riesiges Potential, welches wir weiterhin stärken müssen.
Als Vorbildfunktion für Frauen bei msg – was ist deine zentrale Botschaft, die du aus deiner Erfahrung weitergeben würdest?
Lisa: Ich möchte lieber eine zentrale Botschaft an männliche Kollegen richten: Unterstützt uns dabei, Aufklärung zu leisten und hört zu, wenn weibliche Personen, queere Personen oder People of Color ihre Perspektiven mit euch teilen. Lasst uns gemeinsam vielfältig und tolerant sein!
Denkst du, dass es durch New Work zukünftig Vorteile für Frauen geben könnte?
Lisa: Ich glaube, dass New Work mehr Freiheiten bei der individuellen Gestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsort ermöglicht. Damit helfen fortschrittliche Arbeitsbedingungen nicht nur Frauen, sondern allen Menschen, die in ihrem Alltag viel unbezahlte Care-Arbeit leisten (häufig sind das allerdings Frauen). Es fördert die Gleichstellung in familiären Situationen oder bringt viele Vorteile durch Flexibilität für Alleinerziehende.
Mit welchen Herausforderungen hat man als Frau im Projektmanagement zu kämpfen?
Lisa: Frauen unterschätzen sich eher als dass sie sich überschätzen. Diese falsche Zurückhaltung ist auch für mich jedes Mal eine innere Hürde, die ich erst überwinden muss. Ein selbstbewusstes, aber gleichzeitig reflektiertes Auftreten ist absolut notwendig, um Projekte oder Teams jeder Größe zu gestalten. Zuschreibungen, die in diesem Zusammenhang männlichen Führungskräften vorbehalten sind, wie „stark“, „visionär“, „Macher“ oder „durchsetzungsstark“, werden bei weiblichen Führungskräften zudem gerne durch Worte wie „zickig“, „dominant“ oder „hysterisch“ ersetzt. Dies ist keine msg-spezifische Beobachtung, sondern eher eine allgemeine Feststellung aus weiblicher Perspektive.
Alle Beiträge aus der Reihe "Colorful Minds"
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Lisa Westerdick im Porträt
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